Single Malt
" Der unbeholfene Versuch ein Naturereignis zu beschreiben. "
Der Begriff Single sagt aus, dass der Whisky nur in einer Brennerei hergestellt und nicht mit Whisky aus anderen Brennereien gemischt ( verschnitten ) wurde.
Der Teil "Malt" des Begriffs rührt vom Rohstoff her, er weist darauf hin dass ausschließlich Gerstenmalz mit Wasser und Hefe vergoren und danach in Brennblasen destilliert wurde.
Nur Malt in Schottland ansässiger Destillerien darf unter Einhaltung der folgenden Regeln als SCOTCH bezeichnet werden. Um den Namen SCOTCH zu tragen zu dürfen, muss der Whisky, in Schottland destilliert und mindestens 3 Jahre gelagert worden sein. Natürlich wird Malt auch in anderen Ländern hergestellt, unter anderem in Irland, USA, Canada, Neuseeland, Japan, Indien und seit einigen Jahren auch in sehr guter Qualität in Deutschland. Diese dürfen zwar auch als Single Malt bezeichnet werden, nicht aber als SCOTCH. Der größte Teil der angebotenen Single Malts setzt sich aus Destillaten verschiedener Brennläufe oder Fässern einer Destillerie zusammen. Eine immer beliebtere Besonderheit stellen sogenannte Single/Single oder auch Single Chask (Einzellfass) Abfüllungen da. Hierbei wird nur der Whisky aus einem Fass abgefüllt, teilweise auf weniger als 250 Flaschen.
Warum unterscheiden sich Single Malts?
Das Wasser
Nirgendwo in der Welt der Spirituosen ist die Bedeutung der Wasserqualität augenfälliger als beim Single Malt. Das verwendete Wasser einer jeden Destillerie weist einen ganz individuellen Charakter auf. Der Charakter wird nicht nur von den Böden über die es fließt sondern auch vom Gestein aus dem es entspringt geprägt. In den Highlands entspringt der größte Teil der Quellen im Granit und fließt über Torfböden zu den Destillerien. Ist das verwendete Wasser durch Torf, Moos, Riedgras, oder Farne geflossen führt dies zu grasigen oder Kräutertönen im Whisky. Heidekraut kann zu floralen oder an Honig erinnernde Geschmakseindrücken führen. Wasser kommt an mehreren Punkten im Herstellungsprozess zum Tragen. In der Handvoll von Destillieren die noch selbst mälzen, beim Einweichen der Gerste, der Wasserzugabe vor der Vergärung und der Destillation. Bei der Abfüllung wird mit Ihm auch der Alkoholgehalt auf den beabsichtigten Wert abgesenkt. Bei der Standortwahl einer Destillerie ist auch eine zuverlässige Quelle mit gutem Wasser ein wesentliches Kriterium.
Das Gestein
Das Wasser sickert für eine lange Zeit, oft über Hunderte von Jahre durch, Gesteine ehe es wieder ans Tageslicht kommt. In den 90-Jahren des letzten Jahrhunderts wurden von Geologen die Gesteinsformationen in Schottlands Whiskyregionen untersucht. Eines der Ergebnisse war die Aussage, das Ähnlichkeiten im Geschmack nahe beieinander liegender Destillerien darauf zurück zu führen ist das, dass verwendete Wasser durch die gleiche Gesteinsart geflossen ist.
Das Holz
Dank seiner Robustheit und Biegsamkeit ist Eiche das weltweit bevorzugte Holz für die Herstellung von Fässern. Die meisten Destillerien verfügen über Tausende von Fässern die sie teilweise schon vor 50 Jahren erworben haben. Zu Anfang wurde das Holz aus England bezogen. Danach machten sich die Schotten die Vorliebe der Briten für Cherry zu nutzen. In der Hochzeit dieser Mode stapelten sich die leeren Fässer in den Häfen wo der Cherry in Flaschen abgefüllt wurde. Man entdeckte auch sehr bald dass die Lagerung in Cherryfässern dem Whisky an Rundheit und Vollmundigkeit verleiht. Mit Ende der Mode begann auch diese Quelle für Fässer immer spärlicher zu fließen. Die Destillerien wanden sich dann den Bourbon Fässern zu.
Ungewöhnliche Hölzer
Es wurden bereits Versuche mit Portwein, Rum, Brandy, Cognac und Madeirafässern unternommen. Die Friends of Malt in Heppenheim haben bereits selbst mit einem Apfelweinfass experimentiert und ein gutes Ergebnis erzielt. Während des Reifens im Fass finden mehrere Veränderungen statt. Durch Verdunstung verliert das junge Destillat seinen rauen spritigen Geschmack. Bei Temperaturänderungen arbeitet das Holz der Fässer, hierbei verflüchtigen sich alkoholische Geschmackselemente und Aromen werden aus der Natur der Umgebung aufgenommen. Das Fass selbst gibt während der Lagerung Aromen an den Whisky ab. Nussige Aromen können von Sherryfaß auf den Whisky übertragen werden. Bourbon Fässer übertragen Karameltöne, Vanille oder Tannine zum Aroma des Whisky bei.