Ich, Whisky und Scotland

Wenn ich auf die Frage nach meinem Hobby antworte, dass ich Malt Whisky sammle und trinke, erkenne ich bei den meisten eine Veränderung ihres Gesichtsausdrucks und ihrer Haltung mir gegenüber. Den einen sieht man an das sie denken, so habe ich mir aber keinen Alkoholabhängigen vorgestellt und die anderen sagen sich wieder so ein abgehobener, seinen Stress wegtrinkender Möchtegern und Angeber. Dies Bild wird von der Werbung und den Filmen geprägt in denen man sehr oft teure Anzüge tragende, in schweren alten Möbeln sitzende, auf die Skyline eine Stadt herabblickende ,Zigarren rauchende Whiskytrinker sieht. Die Realität sieht aber ganz anders aus. Von der Väterlichen Seite meiner Familie aus, kam ich schon als Kind mit dem Weinbau in Berührung. Ich konnte aber werder mit Wein noch mit sonstigen Alkoholika etwas anfangen. Durch die Arbeit meines Vaters bei einer Werkstatt auf dem Gelände der US-Kassernen in Mannheim,  war bei uns zu Hause immer US-Whisky vorhanden. Ein nach Canada ausgewandeter Nachbar meiner Eltern brachte mich bei einem seiner Besuche mit Canadischem Whisky in Berührung. Ich erkannte sofort dass dies etwas ganz anders war als das was ich von meinem Vater kannte. Der unterschiedliche Geschmack der einzelnen Whisky weckte mein Interesse aber nicht nur für das Produkt sondern auch für sein Ursprungsland Schottland. 

Zu Beginn meiner Beschäftigung mit Malt Whisky und Schottland hatte ich das Glück an einer Reise nach Schottland teilnehmen zu können, die von einem Mann geplant wurde der, die allerbesten Kontakte zu wichtigen Leuten im Whisky Business hatte.
Die erste Distillerie die wir besichtigen konnten war Talisker auf Skey. Wir wurden dort mehrere Stunden durch die komplette Distillerie geführt und bekamen mehr Informationen als man in der kurzen Zeit überhaupt verarbeiten konnte. Ich fühlte mich erschlagen und im Himmel bei der Behandlung die wir erfahren durften. Ich sollte aber schnell merken das, dass erst der Anfang war.
Auf Islay war unser erste Anlaufstelle das Port Ellen Malting ,wir wurden dort vom Manager persönlich  empfangen und nach einer Tasse Kaffee mit Laphroig mehrere Stunden mit Erklärungen versorgt durch die Produktion geführt.

Bei Laphroig führte uns Ian Henderson  durch alle Bereiche, mit einer wieder unglaublichen Menge an Informationen über die Destillerie und Ihre Geschicht.

Donald Renwick führte uns durch Lagavulin und warnte uns davor uns mit dem Islay Virus anstecken zu lassen den der, der ihn hat muss immer wieder nach Islay kommen um sich wohl zu fühlen.

Suart Thomson bereitete uns bei Ardbeg einen unvergesslichen Tag mit vielen Proben und einen guten Essen.

Bei Bruichladdich waren wir wenige Tage vor der Wiederaufnahme der Produktion. James McEwan zeigte uns die bis dahin erreichten Erfolge beim Wiederaufbau der Distillerie und beschrieb uns die noch geplanten Schritte und seine Vorstellung für die Zukunft der Brennerei.

Bei  Bunnahabhain führte uns John MacLellan durch die wegen Überholungsarbeiten ruhende Produktion.

Diese Reise und die Menschen die ich auf Ihr kennen gelernt habe verdanke ich mein bis Heute anhaltendes Interesse für den Whisky und meine liebe zu Schottland und seinen Menchen.